Von sechs Kindern, die in Österreich ohne österreichische Staatsbürgerschaft zur Welt kommen, wird nur ein einziges nachträglich vom Staat eingebürgert.
Die Nichtanerkennung dieser Selbstverständlichkeit durch den Staat schafft nicht nur unfaire Lebensbedingungen für die Kinder, sondern hat auch gravierende negative Folgen.
- Betroffene erhalten von Staat weniger Schutz (Kinderrechte… haben weniger Rechte
- Studien zeigen negative Auswirkungen auf den Bildungserfolg
- Das Zugehörigkeitsgefühl wird erschwert, Kinder und Jugendliche gelten für den Staat als „Fremde“ obwohl sie von hier sind
- der Ausschluss vom aktiven und passiven Wahlrecht auf Landes-und Bundesebene ist demokratiepolitisch bedenklich
- in Österreich sind vor allem die hohen Einkommenserfordernisse, sowie die hohen Einbürgerungsgebühren Hindernisse für die Staatsbürgerschaft
In Schweden, Portugal und den Niederlanden gibt es überhaupt keine Einkommensbedingungen. In Deutschland können Kinder per Geburt die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben, wenn ein Elternteil zumindest 8 Jahre in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt. Österreich gehört mit 0,6 Einbürgerungsrate zu den Schlusslichtern in der EU.
Wer hier geboren wurde, ist von hier!
Einbürgerung ist im allgemeinen Interesse und ist auch als Instrumentarium für Integration zu verstehen. Bei der letzten Bundespräsidentenwahl 2022 waren 1,4 Millionen Menschen über 16 Jahre in Österreich von der Wahl ausgeschlossen. Demokratie hat ein Inklusionsgebot, weil sie für Alle gilt, für Alle die hier wohnen.
Ein faires Staatsbürgerschaftsrecht ist dringend notwenig!
Bist du persönlich betroffen und möchtest die #hiergeborenen-Initiative unterstützen, dann sende ein mail an: office@sosmitmensch.at
Ein interessanter Beitrag von Dorf TV: Inclusive Citizienship, Staatsbürgerschaft und Wahlrecht neu gedacht mit Rainer Bauböck